Seit 1994 begleite ich Kinder und Jugendliche in verschiedenen pädagogisch-therapeutischen bewegungsorientierten Bereichen. Im Vordergrund meiner Arbeit steht dabei für mich, ihnen die Möglichkeit zur Auseinandersetzung mit sich selbst anzubieten. Dazu zählen das Erfahren und Entwickeln der sportlichen Leistungsfähigkeit im Training ebenso wie das Entdecken und Ausschöpfen des möglichen Bewegungs- und Ausdrucksrepertoires sowie das Zulassen und Ausdrücken von Emotionen im therapeutischen Kontext.
Als Diplomsportlehrerin für Sporttherapie und Behindertensport habe ich im Fachbereich der neurologischen Rehabilitation die Arbeit mit Pferden kennengelernt. Durch das Zusammenspiel klassischer Rehabilitationsmaßnahmen, wie Physiotherapie, Ergotherapie und Sporttherapie, mit Entwicklungsimpulsen aus der Reittherapie konnten wir als Team nachhaltige Veränderungen erreichen. Von diesen Erfahrungen getragen, habe ich eine zertifizierte, berufsbegleitende Ausbildung zur therapeutischen (heilpädagogischen) Begleitung mit dem Pferd absolviert. Dabei steht der Mensch mit seinen Möglichkeiten und Entwicklungspotenzialen im Mittelpunkt eines Lernfeldes, welches gleichermaßen auf die körperliche, geistige, emotionale und soziale Entwicklung ausgerichtet ist.
Im Laufe meiner beruflichen Erfahrungen und Weiterentwicklung in der Arbeit mit verhaltensauffälligen und psychisch erkrankten Kindern und Jugendlichen haben sich die Inhalte meiner therapeutischen Arbeit von der klassischen Reittherapie, in der die Körperarbeit auf dem Pferd im Vordergrund steht, hin zu einer ganzheitlich therapeutischen Begleitung mit dem Pferd entwickelt. Diese findet hauptsächlich am Boden statt und nutzt den hohen Aufforderungscharakter des Pferdes und die entspannte, spielerische Atmosphäre, um die Bereitschaft zur Kooperation und den Willen zu stärken, die persönlich zur Verfügung stehenden Möglichkeiten für sich selbst auch nutzen zu wollen. Im Umgang mit dem Pferd werden persönliche Verhaltensmuster sichtbar und können in dieser alltagsfernen, wertneutralen Situation hinterfragt werden.
Ein vom Pferd unabhängiges Arbeitsfeld, in dem ich mich seit Beginn meines Studiums bewege, ist die erlebnispädagogische Arbeit. Als langjärig freiberufliche Mitarbeiterin begleite ich Gruppen aus dem Bereich der schulischen Förderung, der Jugendhilfe sowie Jugendgerichtshilfe bei ausgewählten erlebnispädagogischen Aktionen, welche gruppendynamische Prozesse anstoßen und vor allem interne Themen der Kommunikation und Kooperation im sozialen Lernfeld aufbereiten.